Aufwachen

Die Nacht war lang und wild gewesen, und jetzt liegst Du in meinen Armen, hineingekuschelt, beschützt. Wie klein Du bist. Wie zart Deine Haut, fast durchscheinend. Ich schnuppere an Deinen Haaren, halte Dich fest. Lasse meine Lippen Deinen Hals hinaufwandern. Schlafe, mein Kind, wach nicht auf, träume etwas Schönes. Kuschle Dich ein. Keine wilden Tiere werden kommen, keine Albträume, keine Dämonen. Damit kenne ich mich aus, ich halte sie alle fern, ziehe ihnen notfalls eins mit dem Schwert über den Schädel, den Bösen. Fühle Dich geborgen im Moment, geborgen im hier und jetzt.

Mein Bett ist eine große Spielwiese, groß genug für meinen Plan. Ich schiebe Dich vorsichtig in eine Ecke, so sachte, daß Du nicht aufwachst. Dein Kopf direkt in der Ecke, Dein Körper, Deine Beine liegen diagonal, zeigen auf die gegenüberliegende Ecke, so habe ich am meisten Platz. Vorsichtig drehe ich Dich auf den Rücken, wach nicht auf, schlafe weiter, meine Liebe, ich decke eine leichte Decke über Dich, daß Dir nicht kalt wird. Spreize Deine Beine, so daß ich dazwischen mich einmummeln kann. Schnüffle an Dir, hmmmmm, Du riechst gut, nach der vergangenen Nacht, nach Lust, nach Schleimhäuten, nach Samen, nach mir. Ich mag sie, diese Mischung, die ein klein wenig scharf schmeckt. Puste ein wenig, sehe zu, wie Deine Schamhaare sich kräuseln. Hauche einen Kuß auf Deine Lippen. Bereit bist Du noch nicht.

Ich umarme eines Deiner Beine, lege mich auf die Seite zwischen Deine Beine. Mein Kopf liegt auf Deinem Bauch, meine Schulter preßt leicht gegen Dein Schambein, mein Hals schmiegt sich an Deinen Hügel, die Schultermuskeln massieren leicht Deine noch schlafenden Schamlippen. Ich decke mich zu, eine Runde noch schlafen, bin auch noch müde. Die Augen fallen mir zu.

Ab und zu wache ich auf, Du schläfst noch; ich drehe mich vorsichtig um auf die andere Seite, stelle den Kontakt wieder her. Knabbere ein wenig an Deinem Schenkel, umarme ihn mit Armen und Bauch und Beinen. Fühle mich wohl, gut läßt es sich schlafen in Deinem Schoß, auch ich bin geborgen.

Meine schließlich, jetzt sei es an der Zeit, die Sonne scheint schon zu uns herein, kitzelt mich in der Nase, hilft mir, Deinen Bauch zu wärmen. Drehe mich auf den Bauch, schiebe meine Arme unter Deinen gespreizten Beinen hindurch und lege meine Hände auf Deinen Bauch, halte Dich eine Weile. Lecke mit der Zunge langsam Deine Leisten entlang, beide Seiten nacheinander. Ziehe den Wildwuchs Deiner Schamhaare auseinander, lege die Lippen frei. Sie haben ihre eigene Form, unterscheiden sich von anderen, die ich kenne. Individualität auch hier, Du hast Deine Einzigartigkeiten. Puste sie vorsichtig an, will sie anwärmen. Lege den weit offenen Mund auf sie und lasse ein tiefes Brummen in mir aufsteigen: Vibration. Ganz warm und weich bist Du, nachdem ich Dir so lange so nahe gelegen bin. Ziehe mit meinen Lippen Deine noch im Weg liegenden Haare beiseite, ziehe eine breite Linie mit meiner Zunge, vom Ansatz am Schambein bis zu der Stelle, unter der Dein Kitzler liegt. Drei, vier, fünfmal. Spitze die Zunge ein wenig, ziehe sie sachte denselben Weg, nicht mehr oben auf, sondern sachte den Weg in die Spalte hineinfindend, öffne Dich dabei, mit jedem Zug ein wenig mehr. Schläfst Du noch? Massiere mit meinen Lippen Deine Schamlippen, erst die eine, dann die andere, von Ende zu Ende, ziehe sie dabei nach außen, öffne Dich sachte immer mehr. Ist das schon frische Feuchtigkeit, was da aufsteigt, oder stammt es noch von unserem mehrmaligen, intensiven 'Austausch von Körperflüssigkeiten' vorhin? Ich glaube, es ist frisch, Dein Becken hebt sich mir im Rhythmus Deines Atems leicht entgegen, es kommt Leben auf.

Ich mag Deinen Geruch, Deinen Geschmack, Du hast Dir dieses angenehm leicht säuerliche einer jungen Frau bewahrt. Ich lecke es auf, nasche an Dir, mit langen, langsamen, gleichmäßigen Zügen lecke ich Dich aus, freue mich, wie immer mehr nachläuft, ich immer mehr zu schmecken bekomme, es hört nicht auf, im Gegenteil, es wird immer mehr, mir scheint, ich stimuliere eine Quelle.

Höre Dich maunzen. Deine Hände auf meinem Kopf, halten sich an mir fest. Ohne zu unterbrechen schaue ich zu Dir auf: Gute Morgen, Du Schöne! Du hast den Kopf gehoben, stützt Dich auf den Elbogen auf, schaust mich an, glückliches Lachen auf Deinem Gesicht. Willst etwas sagen, aber die Stimme macht noch nicht mit, Du kraust die Nase, grinst, schnaufst, läßt Dich hintenüber in die Kissen fallen, die Arme unter Deinem Nacken, läßt mich machen, gibst Dich meiner Zunge hin.

Ich beiße vorsichtig in Deine Lippen, schließe alles wieder zu, falte Dich wieder auf, Schicht für Schicht, erkunde jede Falte, jeden Winkel. Meine Hände wandern unter Dein Becken, heben es an, damit ich leichter an Dich herankomme, damit ich mehr von Dir finde. Du bist so weich, völlig offen für mich, bist so feucht, Du schmeckst so gut!

Ich steigere das Tempo, steigere die Intensität. Meine Zunge entwickelt mehr Druck, wird fordernder, spielt nicht mehr, sondern leckt von unten kommend gezielt auf Deinen Kitzler zu. Ein rauher Ton aus Deiner Kehle, Deine Hände wieder in meinem Haar, ihr Griff wird stärker. Mit den Bauchmuskeln ziehst Du Dein Becken hoch, hilfst mir, kommst mir entgegen. Meine Hände jetzt an Deiner Taille, drücken Dich zusammen, heben Dich an, wir finden einen gemeinsamen Rhythmus, wie meine Zunge durch Deine Nässe fährt, Du Dich mir entgegen streckst, ich höre Deine Lunge arbeiten. Die Bewegungen werden kürzer, schneller, konzentrieren sich auf Deinen Hot Spot, bis Du in einem Tremolo Deiner Hüfte kommst, dabei Deine Beine um meinen Kopf schließt, mich festhältst.

Ich spüre Dich entspannen, langes Ausatmen. Pause, sagst Du, aber ich mache einfach weiter, während Du Dich unter mir zu winden beginnst, höre Dich schnaufen, meine Hände auf Deinem Bauch spüre ich tief in Dich hinein; Du versuchst wegzuzucken, zuviel, zuviel, aber ich lasse Dich nicht fort, folge mit den Mund, mit der Zunge, will Dich aufregen, will Dich zum Rasen bringen, schlage mit meiner Zunge einen Wirbel auf Deinem Kitzler, sauge an ihm, sauge an Deinen Lippen, saufe Deinen Saft, schlürfe ihn auf, sauge, sauge, sauge, schaue dabei zu Dir hoch, schaue Dir ins Gesicht, sehe zu, wie Du fast durchdrehst, wie Du mich anflehst aufzuhören, doch Dein vibrierender Körper sagt das Gegenteil - endlich, zitternd, zuckend, meinen Namen rufend, den Kopf hin und her werfend, kommst Du zum zweitenmal.

Ich grinse zu Dir hoch, ein klein wenig stolz, schaue, wie Du Dich langsam erholst, wieder Luft kriegst. Du faßt nach meinem Kopf, ziehst mich hoch zu Dir, jetzt folge ich Deinen Händen, krabble über Dich, lasse mich auf Dich sinken, unsere Körper berühren sich ganz, und während unsere Münder sich finden und unsere Augen sich auf kürzeste Distanz miteinander verriegeln, versinke ich in Dir, ohne den geringsten Widerstand zu spüren, schließen wir uns kurz.

Schön ist das mit Dir.

Lange liegen wir so. Selbst als ich Dir nach einer langen Weile zu schwer werde, drehen wir uns nur einfach um, ohne uns voneinander zu lösen. Lege Deinen Kopf auf meine Brust, schlafe noch ein wenig, meine Schöne. Ich bleibe in Dir, ich biete Dir Grund, mein ruhiger Atem wird Dich beschützen, Du wirst es spüren, auf mir liegend wie auf einem lebenden Fels.

 

 


(c) Stephan Eichenlaub, April 2000

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